© DAV Peißenberg
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Auf der Suche nach dem Ursprung

29.07.2024

So hätte das Motto der Mehrtagestour durch das Lechquellengebirge in Voralberg eigentlich lauten können. Tatsächlich entdeckten wir den Ursprung des Lechs (also die Lechquellen) nur deshalb, weil der eigentlich geplante Höhenweg durch vereiste Schneefelder nicht gefahrlos begangen werden konnte und wir darum die Alternative am Lech entlang wählten.

Nun aber zurück zum Anfang der Tour, also zum Ursprung: Wir (ein Teil der Jugendgruppe Mammuts mit erwachsenen Begleitern) starteten zu Beginn der ersten Sommerferienwoche in Lech am Arlberg und fuhren mit dem Wanderbus zum Spullersse- dem Ausgangspunkt unserer 4-tägigen Wanderung auf dem Lechquellenweg. Schon bald erreichten wir hochalpines Gelände, überschritten den Gehrengrat und balancierten durch das Karstgebiet des Steinernen Meeres- einer faszinierenden landschaftlichen Formation von Gesteinsbrocken, Felsen und versteinerten Muscheln. Nach fünf Stunden erreichten wir schließlich unser Etappenziel, die Freiburger Hütte, auf der wir für zwei Nächte unser Lager bezogen.

Der nächste Tag führte die Gruppe zum „Hausberg“ der Hütte, der Roten Wand, der markanteste und mit einer Höhe von 2704 m ü. A. zugleich der zweithöchste Berg im Lechquellengebirge. Hier war Trittsicherheit und Ausdauer gefragt, aber darüber hinaus bot die Tour auch ein atemberaubendes 360 ° Panorama, ein abwechslungsreiches Terrain sowie die Möglichkeit einer kleinen Erfrischung in einem eiskalten Bergsee. Ein Highlight des Tages wartete jedoch noch nach der Rückkehr zur Hütte, ein abendliches Bad in dem türkisblauen Formarinsee, der zu Recht im Oktober 2015 im Rahmen der ORF Fernsehsendung „9 Plätze, 9 Schätze“ zum schönsten Platz Österreichs gewählt wurde. Für einen Bergsee bot dieser sogar angenehme Badetemperaturen.

Am dritten Tag verließen wir die Freiburger Hütte und machten uns auf zu unserem nächsten Ziel, der Göppinger Hütte. Über die Fahrstraße wanderten wir Richtung Lechquellen. Bald zweigten wir auch schon auf den malerischen Pfad entlang des Lechs ab, den wir auch mehrfach querten und auf dem wir schließlich die Quelle dieses Flusses entdeckten.

Während der Vormittag also eher gemütlich verlief, erfolgte ab Mittag der anstrengende Aufstieg ab dem Unteren Älpele hoch zur Hütte. 700 Höhenmeter bei 30° und nur sehr wenigen Schattenflecken kosteten Kraft. So waren wir erschöpft, aber glücklich, dass wir noch vor dem angekündigten Gewitter unsere Etappe erreicht hatten und auf der schattigen Hüttenterrasse unsere ersten kühlen Getränke genießen und uns erholen konnten. Zwei Stunden später war dann das Gewitter da, das mit Sturmböen und Starkregen über das Gamsbodenjoch fegte, und wir konnten das Naturschauspiel von der gemütlichen Stube aus beobachten.

Dieses Glück war uns am nächsten Tag leider nicht mehr beschieden. Der morgendliche Regenschauer war zwar abgezogen, als wir uns über den Praßer Höhenweg zurück ins Tal machten, aber der für Mittag angekündigte Schauer holte uns dennoch ein. Bei der kurzen Rast am Mohnensattel waren wir noch guter Dinge, dass wir es trocken bis zum Talort Lech schaffen würden. Aber schon auf dem Weiterweg hörten wir das immer näherkommende Donnergrollen und legten einen Zahn zu, um wenigstens aus dem hochalpinen Gelände herauszukommen. Der Regen holte uns schließlich doch noch ein und wir flüchteten uns in die Kriegeralpe, die uns mit Kaiserschmarrn für die Strapazen entschädigte.  Gestärkt machten wir uns schließlich wieder wetterfest und ließen uns von dem immer noch anhaltenden Regen nicht weiter aufhalten, der sich jedoch bald auch schon wieder verzog, sodass wir fast schon wieder trocken im Tal ankamen.