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Puez-Geisler mit Team Lumi: Bizarre Felsformationen und grandiose Rundblicke!

02.09.2024

Vom Ausgangspunkt Campill, einem Bergsteigerdorf in Südtirol am Fuße des Peitlerkofels, haben wir in 4 Tagen fast 4.000 Höhenmeter und 45 km zurückgelegt. Die Tour war geprägt von den typischen Felsformationen der Dolomiten, grandiosen Rundblicken, Edelweiss am Wegesrand, vielen pfeifenden Murmeltieren und freundlichem Hüttenpersonal.

1. TAG: Start in Campill und Aufstieg zur Puezhütte (9 km, 1.082 hm­, 93 hm¯)

In Campill starteten wir „weglos“, da kurz vorher eine Mure abgegangen war und mehrere Bagger am Werk waren, den Weg wieder frei zu schaufeln. Wir sahen, welche Naturgewalten bei einem Murenabgang am Werk sind und wieviel Arbeit es ist, die Wege wieder begehbar zu machen. Danach ging es auf einfachem Weg stetig nach oben in Richtung Puezscharte. Nach einer Mittagspause unter einer Zirbe war ein wenig Kletterei in steinschlaggefährdetem Gebiet angesagt, aber wir hatten die Helme ja dabei! Danach kamen wir zu einem mondlandähnlichen Plateau, von dem wir bald unser erstes Ziel, die Puezhütte sahen. Das Abendesssen hielt eine Überraschung für uns bereit. Nach dem typischen italienischen Pastagericht bestand der Hauptgang für die Nicht-Vegetarier aus Weisswürsten, süßem Senf und Brezn, kaum zu glauben, aber wahr!

 

2. TAG: Puezgipfel und Regensburger Hütte (14,6 km, 980 hm­, 1.432 hm¯)

Bei strahlend blauem Himmel stiegen wir nach dem Frühstück mit leichtem Gepäck zunächst auf die Puezspitze, mit 2.913 m ein knapper Dreitausender, und genossen eine super Aussicht. Dann ging es wieder auf die Hütte zurück und der Weg führte uns in angenehmem Auf und Ab mit ringsum tollen Ausblicken über die Sieles Scharte in Richtung Regensburger Hütte. Da Gewitter angesagt waren, fiel die Entscheidung, auf die Überschreitung des Col da la Pieres/Piza Scharte zu verzichten und auf direktem Weg die Hütte anzusteuern. So konnten wir auf der Terrasse der Hütte noch einen leckeren italienischen Cappuccino trinken. Denn der Regen ließ dann doch auf sich warten und kam erst während dem Abendessen. Wenn man das immer so im Voraus wüsste ….

3. TAG: Piz Duleda und Schlüterhütte (11,8 km, 1228­, 968¯)

Da unbeständiges Wetter für den Nachmittag vorhergesagt war, gab es wieder einen frühen Start. Beim Anstieg hatten wir die beleuchteten Geislerspitzen immer im Blick, man hätte ständig stehenbleiben müssen bei dem grandiosen Anblick. Dann ging es über die Roa Scharte auf den Piz Duleda (2.909 m), ein langgehegter Wunsch von Angelika ging in Erfüllung! An der Roa Scharte wurde das Übernachtungsgepäck deponiert. Dann ging es unterhalb der Felswände des Piz Duleda entlang, anschließend teilweise seilversichert und über eine kurze Leiter zur Nivesscharte auf den Piz Duleda (2.909 m). Auf dem fast 3000er wurden wir mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Nach einer kurzen Pause ging es wieder abwärts, für Lumi eine große Herausforderung, aber sie hat es – wie wir – gut geschafft! Nach einer Mittagspause an der Roa Scharte war dann wieder Konzentration angesagt, da es auf der Nordwestseite unterhalb des Wasserkofels über Schuttreissen steil nach unten ging. Danach wurde der Weg angenehmer, führte über das Kreuzjoch an der Medalges Alm vorbei wieder nach oben. Dort konnten wir die Gipfel der ersten Tage bewundern, bevor es zu unserer letzten Hütte, der privat geführten Schlüterhütte wieder ein paar Höhenmeter abwärts ging. Wir hatten nochmal Glück, dass der angekündigte Regen wie am Vortag erst während des gemütlichen Abendessens ankam.

4. TAG: Kleiner Peitlerkofel und Abstieg zum Würzjoch (10 km, 589­, 905¯)

Die ganze Nacht blies der Wind um die Hütte und wir waren gespannt, ob wir die geplante Tour auf den Peitlerkofel machen können. Nach dem Frühstück starteten wir bei 11 Grad zur Peitlerscharte. Dort entschieden wir, dass es keinen Sinn macht, über den Klettersteig zum großen Peitlerkofel gehen, sondern „nur“ auf den kleinen Peitlerkofel. Es ging über einen steinigen Wanderweg nach oben und wir mussten ganz schön aufpassen, nicht umgeweht zu werden bei den starken Windböen. Oben angekommen gab es nur einen kurzen Rundblick, leider riss der Wolkenvorhang nicht auf. An der Scharte ging es dann windgeschützt über kalkiges Dolomitgestein in Richtung Würzjoch. Auf den letzten Metern wurde es richtig lieblich über grüne Wege, ein schöner Kontrast zu dem steinigen Wanderweg davor. Nun erwischte uns doch der Regen, aber wir waren ja gut ausgestattet! Das bestellte Taxi brachte uns zurück nach Campill, wo es noch einen abschließenden Cappuccino gab. Dann verabschiedeten wir uns vom Team Lumi Team, das noch ein paar Tage anhängte, um bereits die nächsten Touren zu planen ….

 
Die Tour mit dem Team Lumi war wieder „Kategorie 1A“! Die gemeinsame Zeit miteinander, die grandiosen Felsformationen und die abwechslungsreichen Wege waren „a Träumle“!

Geschrieben von Bettina Dörr