1. Tag
7 Schneeschuhgeherinnen machen sich auf den Weg nach Gries im Sulztal. Auf dem Sommerweg gehen wir , zuerst die Schneeschuhe tragend, zur Winnebachseehütte. Nach einer Pause steigen wir noch auf den Hausberg, die Ernst-Riml-Spitze 2507m. Der Abstieg "Direttissima" verlangt unser ganzes Können. Manch eine bricht ein und braucht Hilfe um sich aus der mißlichen Lage zu befreien.
2. Tag
Angelika hat wegen der Höhenanpassung die Kühlehnkarscharte zum heutigen Ziel erklärt. Unterhalb des Bachfallenferners machen wir noch einen großen LVS-Check. Der Himmel ist meist bedeckt und somit ist die Spurarbeit bei diffusem Licht keine leichte Aufgabe. Nach einer Steilstufe ziehen wir im großen Bogen zur Kühlehnkarscharte 3023m. Eiskalter Wind hält uns ab, die Aussicht ins Ötztal länger zu genießen. Auf gleichem Weg gehen wir zurück dabei kämpft sich die Sonne immer mehr durch die Wolken und wir erleben einen strahlenden Nachmittag am Bachfallenferner mit wunderbaren Blicken hinüber zum Breiten Grieskogel.
3. Tag
Das Wetter schaut viel besser aus als gedacht. Bevor wir losgehen passen wir noch die Steigeisen an und die Pickel werden verteilt. Das Winnebachjoch ist zwar unser heutiges Ziel, aber angesichts des Wetters peilen wir doch den Winnebacher Weißerkogel an. Der soll mittlerweile aufgrund des Gletscherrückgangs sehr sehr steil sein, deswegen die "Ausrüstungsreserve". Am Joch pfeift der Wind eiskalt. Trotzdem wollen wir weiter hoch, bis wir den steilen Zustieg des Winnebacher Weißkogel einsehen können. Das Wetter scheint nun doch zu kippen und in Sturm und Nebel kehren wir lieber um. Bei dieser Kälte geht's zügig zur warmen Hütte zurück.
4. Tag
Über Nacht hat es geschneit, doch während des Frühstücks reißt es auf. Auf geht's zum Breiten Grieskogel. Es ist unerträglich warm und unsere Schneeschuhe stollen wie noch nie. Wir schlängeln uns hoch, einer Spur folgend, in Richtung Zwieselbachjoch. Plötzlich pfeift heftig der Wind und wir kommen kaum schnell genug in unsere Jacken. Es zieht zu. Etwa 300Hm unterhalb des Gipfels drehen wir um, nachdem wir beobachten, wie der Wind mit riesigen Schneefahnen den über 35 Grad steilen Aufstiegshang einweht. Wenige Minuten später verwandeln Schneeschauer die Landschaft in ein "Whiteout". Volle Konzentration ist erforderlich um unsere Aufstiegsspur zu finden. Wohlbehalten erreichen wir die Hütte.
5.Tag
Es schneit. Wir räumen unsere Sachen zusammen. Bei Nebel und Schneefall steigen wir zunächst über den Sommerweg ab, wechseln dann aber auf den Winterweg. Die frisch verschneite Landschaft fasziniert uns, besonders die mit Rauhreif überzogene Latschen. Wunderschön!
Unser Dank gilt Angelika und Martina, die unermüdlich Vorschläge für alle Wetterlagen aus dem Ärmel schütteln. Es war wieder "a Träumle"
Bericht von Lizzy Gürtner